Physisches Gold vs. Papiergold Vergleich der Goldanlagen

Wenn Sie in das Edelmetall Gold investieren möchten, stehen Ihnen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Verfügung: physisches Gold in Form von Barren oder Münzen und Papiergold, das sich aus verschiedenen Finanzprodukten wie Gold-ETCs und Gold-Zertifikaten zusammensetzt. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen beide Anlageformen gegenüberstellen und aufzeigen, welche Vor- und Nachteile jede Form bietet. So können Sie fundierte Entscheidungen darüber treffen, welche Art der Goldanlage für Ihre individuellen Bedürfnisse und finanziellen Ziele am besten geeignet ist.

Physisches Gold vs. Papiergold Vergleich der Goldanlagen
Physisches Gold vs. Papiergold Vergleich der Goldanlagen

Wichtige Fakten über Physisches Gold vs. Papiergold zusammengefasst:

  • Renditeabhängigkeit: Während physisches Gold eine gut belegbare Durchschnittsrendite von etwa 8 Prozent pro Jahr aufweist, sind die Renditen bei Papiergold stark vom jeweiligen Finanzprodukt wie Goldzertifikaten oder Goldaktien abhängig.
  • Wertsicherheit: Physisches Gold bietet aufgrund seiner Wertstabilität und der Abwesenheit eines Emittentenrisikos mehr Sicherheit. Im Gegensatz dazu birgt Papiergold potenzielle Risiken, da oft unklar ist, ob das Gold in physischer Form tatsächlich existiert.
  • Einfachheit der Geldanlage: Physisches Gold hat einen klaren Vorteil in Bezug auf die Einfachheit. Der Kauf und die Lagerung von Barren oder Münzen sind unkompliziert, während Papiergold-Produkte wie Goldzertifikate komplexe und weniger transparente Strukturen aufweisen können.

Was ist Papiergold?

Definition und Erklärung von Papiergold

Papiergold bezieht sich auf Wertpapiere, die sich auf Gold beziehen oder durch physisches Gold gedeckt sind. Diese Finanzinstrumente orientieren sich am Goldpreis und ermöglichen Investoren eine indirekte Anlage in Gold. Im Gegensatz zum Kauf von physischem Gold wie Barren oder Münzen, besitzen Sie beim Papiergold lediglich Rechte auf einen bestimmten Gegenwert in Gold.

Arten von Papiergold-Investitionen (z.B. Gold ETCs, Gold ETFs, Goldzertifikate)

Es gibt mehrere Arten von Papiergold-Investitionen, die sich je nach Struktur und Risikoprofil unterscheiden:

  • Gold ETCs: Besicherte Schuldverschreibungen, die durch physischen Goldbestand gedeckt sind.
  • Gold ETFs: Fonds mit Sondervermögen, das in physisches Gold investiert ist.
  • Goldzertifikate: Wertpapiere, die den Goldpreis nachbilden.
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This diversity allows you to choose an investment that aligns best with your financial goals and risk tolerance.

Art der Papiergold-Investition Eigenschaften
Gold ETCs Besicherte Schuldverschreibungen, durch physischen Goldbestand gedeckt.
Gold ETFs Fonds mit Sondervermögen, die innerhalb der EU jedoch nicht zugelassen sind.
Goldzertifikate Wertpapiere, die den Goldpreis nachbilden.
Goldaktien Aktien von Unternehmen, die im Goldgeschäft tätig sind.
Gold ETNs Unbesicherte Schuldverschreibungen, die ebenfalls den Goldpreis nachbilden.

Vergleich von physischem Gold und Papiergold

Physisches Gold Papiergold
Direkter Besitz von Goldbarren und -münzen Indirekte Investition durch Finanzprodukte wie ETFs oder Zertifikate
Keine Emittentenrisiken Risiko durch Emittenten oder mangelnde Deckung
Einfache und transparente Investmentoption Komplexe und manchmal undurchsichtige Strukturen
Gut belegbare Durchschnittsrendite Rendite stark produktabhängig
Hohe Liquidität aufgrund des weltweiten Marktes Hohe Liquidität durch Börsenhandel

Rendite

Bei physischem Gold orientiert sich die Rendite direkt am Goldpreis, der über die letzten zehn Jahre eine langfristige Durchschnittsrendite von etwa 8 Prozent pro Jahr erzielt hat. Bei Papiergold ist die Rendite sehr abhängig vom jeweiligen Finanzprodukt, daher lassen sich keine allgemeinen Angaben machen.

Sicherheit

Physisches Gold bietet eine hohe Wertstabilität und kein Emittentenrisiko. Papiergold hingegen birgt Risiken durch potenzielle Emittentenprobleme und die Tatsache, dass die Deckung durch physisches Gold nicht immer gesichert ist.

Dieses Risiko entsteht, weil es eine signifikant höhere Menge an Papiergold als physisches Gold gibt. Im Jahr 2019 wurden beispielsweise an der COMEX pro Tag etwa ein Viertel der weltweiten Jahresproduktion gehandelt. Zudem haben viele Zentralbanken noch nie vollständige Prüfungen ihrer Bestände durchgeführt. Daher müssen Sie sich darauf verlassen, dass das angegebene physische Gold tatsächlich existiert.

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Einfachheit der Geldanlage

Physisches Gold ist einfacher zu erwerben und zu verstehen. Sie können direkt Goldbarren oder -münzen bei einem Edelmetallhändler kaufen und entweder selbst lagern oder lagern lassen. Papiergoldprodukte sind oft komplexer und weniger transparent.

Beim physischen Goldinvestment können Sie einfach über Online-Edelmetallhändler Barren oder Münzen kaufen. Die Verwahrung kann ebenfalls durch den Händler erfolgen. Papiergoldprodukte wie Goldzertifikate erfordern hingegen oft ein tieferes Verständnis der Marktstrukturen und -bedingungen.

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Verfügbarkeit des Kapitals

Sowohl physisches Gold als auch Papiergold bieten in der Regel hohe Liquidität. Physisches Gold kann jederzeit zum aktuellen Marktpreis verkauft werden, und Papiergoldprodukte lassen sich oft direkt an der Börse handeln.

Wenn Sie physisches Gold besitzen, können Sie es leicht über einen Edelmetallhändler veräußern. Papiergold wie Gold-ETFs und -Zertifikate bietet ebenfalls eine hohe Liquidität, da diese an der Börse gehandelt werden. Dennoch sollten Sie die möglichen Liquiditätsrisiken bei bestimmten Papiergoldprodukten berücksichtigen.

Risiken von Papiergold

Mangelnde physische Golddeckung

Beim Papiergold besteht das Risiko, dass es nicht vollständig durch physisches Gold abgesichert ist. Laut dem World Gold Council betrug die weltweite Goldförderung im Jahr 2019 etwa 111 Millionen Unzen, während an der COMEX allein täglich ein Viertel dieser Menge gehandelt wurde. Dies deutet darauf hin, dass nicht jedes Papiergold tatsächlich mit echtem Gold hinterlegt ist, was für Anleger ein erhebliches Risiko darstellen kann.

Gegenparteirisiko

Ein weiteres Risiko beim Papiergold ist das Gegenparteirisiko. Dieses Risiko ergibt sich daraus, dass Anleger auf die Verlässlichkeit der Emittenten angewiesen sind. Sollte der Emittent zahlungsunfähig werden, besteht die Gefahr, dass Anleger ihre Investition verlieren.

Besonders bei Goldzertifikaten und Gold-ETCs ist das Gegenparteirisiko präsent. Zentralbanken, die als Sicherheiten dienen sollen, haben oft noch nie vollständige Prüfungen ihrer Goldbestände durchgeführt. Daher müssen Sie als Anleger darauf vertrauen, dass das angegebene physische Gold tatsächlich existiert, was jedoch nicht immer garantiert ist.

Komplexität und mangelnde Transparenz

Die Finanzprodukte, die in die Kategorie Papiergold fallen, sind oft komplex und weniger transparent. Dies betrifft vor allem Goldzertifikate, die schwer durchschaubare Strukturen und Bedingungen haben. Diese Komplexität macht es schwierig, die genaue Funktionsweise und die Risiken der Anlageprodukte zu verstehen.

Da viele dieser Produkte eine Abkoppelung vom Goldpreis aufweisen, wirken sich zusätzliche Faktoren auf deren Kurs aus, wodurch sie für unerfahrene Anleger schwer zugänglich sind. Die Intransparenz und Komplexität von Papiergoldprodukten erfordern ein hohes Maß an Fachwissen, um fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.

Die Vorteile von physischem Gold

Greifbarer Vermögenswert

Physisches Gold hat den Vorteil, dass es ein greifbarer Vermögenswert ist. Sie können Goldbarren oder -münzen tatsächlich in Ihren Händen halten und lagern, was bei anderen Investitionen wie Aktien oder Anleihen nicht der Fall ist. Dies schafft ein besonderes Sicherheitsgefühl und Vertrauen in Ihre Anlage.

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Kein Gegenparteirisiko

Ein weiterer bedeutender Vorteil von physischem Gold ist das Fehlen eines Gegenparteirisikos. Bei Investments wie Gold-ETCs oder -Zertifikaten sind Sie darauf angewiesen, dass die Emittenten ihren Verpflichtungen nachkommen. Physisches Gold hingegen ist unabhängig von der Bonität und Zuverlässigkeit anderer Parteien.

Das bedeutet, Ihr Gold bleibt wertvoll, egal wie sich die Finanzmärkte oder die wirtschaftliche Lage entwickeln. Es gibt keine Gefahr, dass eine Bank oder ein Finanzinstitut zahlungsunfähig wird und Ihre Anlage in Gefahr gerät. Diese Stabilität und Sicherheit machen physisches Gold zu einer verlässlichen Investitionsmöglichkeit.

Einfach zu lagern und zu verwalten

Physisches Gold ist vergleichsweise einfach zu lagern und zu verwalten. Sie können es in einem Banksafe, einem privaten Tresor oder bei einem Edelmetallhändler sicher aufbewahren. Zudem bietet der Online-Kauf von Goldbarren oder -münzen eine bequeme Möglichkeit, in das Edelmetall zu investieren.

Viele Händler bieten auch die Lagerung an, sodass Sie sich nicht um die sichere Verwahrung Ihres Goldes kümmern müssen. Diese Optionen erleichtern Ihnen die Verwaltung Ihrer Investition und gewährleisten, dass Ihr Gold jederzeit sicher und zugänglich bleibt.

Fallstudie: Physisches Gold vs. Papiergold

Reales Beispiel für physisches Gold im Vergleich zu Papiergoldanlagen

Stellen Sie sich vor, Sie investieren zu Beginn des Jahres 2020 einen Betrag von 10.000 Euro in physisches Gold in Form von Goldbarren und die gleiche Summe in ein Gold-ETC. Beide Investitionsformen verfolgen zunächst denselben Goldpreis, jedoch könnten Sie im Jahr 2022 bemerken, dass Ihr physisches Gold eine stabile Durchschnittsrendite von rund 8 Prozent pro Jahr erreicht hat. Hingegen weist Ihr Gold-ETC aufgrund von Marktvolatilität und Emittentenrisiken Schwankungen auf, die zu einer geringeren Rendite oder sogar Verlusten führen könnten.

Physisches Gold vs. Papiergold Vergleich der Goldanlagen

Wenn Sie in Gold investieren möchten, bietet sich sowohl physisches Gold als auch Papiergold an, jedes mit spezifischen Vor- und Nachteilen. Physisches Gold besticht durch seine Wertstabilität und Einfachheit, ist jedoch weniger liquid und sicherheitstechnisch anspruchsvoller in der Lagerung. Papiergold, inklusive ETFs und ETCs, ermöglicht schnelle Liquidität und Flexibilität, birgt jedoch Gefahren durch Emittentenrisiken und die Unsicherheit der physischen Deckung. Daher sollten Sie Ihre Wahl sorgfältig abwägen, basierend auf Ihrer Risikobereitschaft und Ihren Anlagezielen.

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